Warum Hausmeister heute jede Aufgabe im Haus meistern
Die Aufgabengebiete wandelten sich auch durch die moderne Technik
Arbeiten für jetzt und die Zukunft: Hausmeisterinnen und Hausmeister sind Organisationstalente und manchmal auch zuständig für Reparatur-Not-Lösungen. Mit dem Wandel der Zeit hat sich auch ihr Berufsalltag verändert. Einst waren sie als Raumheizer, Haustür-Verantwortliche und Ordnungshelfer tätig, dann als Spezialisten für Kostensenkung und Funktionserhalt und jetzt (fast) nur noch Organisatoren und Wegfrei-Techniker.
Der oft gehegte Anspruch im Kommunalleben: Alles muss funktionieren, alles sollte perfekt ablaufen. Wenn Veränderungen eintreten, wird mit schneller Hand und bestem Wissen die Verkehrs- und Infrastruktur von Anlagen und Gebäuden auf spezielle Besucherinteressen und Events angepasst. Störungsfrei bedeutet, es läuft alles so ab, dass ringsum alle zufrieden sind. Abweichungen in punkto Sicherheit oder solche, die die Bequemlichkeit der Nutzer gefährden könnten, sind zu vermeiden. Sollte es doch irgendwo haken, dann heißt es schnell: Schuld ist der Gärtner oder der Hausmeister!
Laptop statt Schraubzwingen
Das Aufgabengebiets des Hausmeisters hat sich gewandelt vom handwerklichen Spezialisten zum organisatorischen Allround-Service-Talent.
So gilt:
- Technik richtig und optimiert anwenden: ja, das macht der Hausmeister. Warten und reparieren ist Fachfirmen vorbehalten.
- Gebäude-Leittechnik und Besucherlenkung sind zwingende Aufgaben. Immer öfters kommen ‚Neue‘ in die Anlagen. Dann müssen Wege aufgezeigt werden.
- Handarbeit wurde in vielen Bereichen durch Technik-/Automatik- und Motorisierung ersetzt. Beschattungen, Lüftungs- und Rauchabzugs-Einrichtungen, Zutrittssysteme, Material und deren Verbrauchüberwachungen – das PC-/ Laptop- / Handy-Display haben als Bedien-Elemente Rohrzangen und Schraubzwingen als wichtige Handwerksausstattung ersetzt.
Nur der Wandel hat Bestand – so lautete schon vor ein paar Jahrzehnten ein EU-Förderprogramm. Und dieser Wandel geht weiter, mit beschleunigter Schlagfrequenz.
Im Hausmeister-Team und der Team-Leitung ist das Mitnehmen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Qualitätslinie. Die Spezialistin für ’die neue Technik‘ ist genauso wichtig wie der Senior-Mitarbeiter, der alle Räume kennt, aber in den letzten Jahren seiner Berufstätigkeit nicht mehr auf die ’moderne Technik‘ einsteigen will.
Werden Hausmeister-Aufgaben analysiert und für einen künftigen Personal-Bedarfsplan neu aufgestellt, dann wird aufgezeigt werden, dass alle ‚Personal-Typen‘ benötigt werden:
- technikversierte Spezialisten
- Besorger und Erlediger mit Anpack-Mentalität in Hand-Arbeit
- Kümmerer mit Erfahrungs-Wissen, Orts- und Personenkenntnisse
Und das ist unabhängig von der Größe einer Kommune oder eines Landkreises. Auch die Millionen-Stadt hat die kleine Friedhofsanlage und die kleine Grundschule mit ‚herkömmlichem‘ Bedarfsprofil, und auch die 10.000-Einwohnergemeinde hat in der Mehrzweckhalle modernste Gebäudetechnik, die verstanden, bedient und ausgewertet werden sollte.
Wo finden sich Hausmeisterin und Hausmeister beruflich verankert?
Der Rückzug auf die Wortbedeutungen kann helfen. Da ist zunächst der Begriff ‚Haus‘. Also alle Hausmeistgerinnen und Hausmeister haben eine eigene Adresse mit Werkbank und Büro, nämlich ihre Haus-Adresse = Berufs-Adresse. Als zweites handelt es sich hier um eine Meisterin oder einen Meister, und nicht irgendeinen Teilbereich, sondern eindeutig eine maßgebliche Adresse in der Kopfstruktur dieses Hauses … dem Hausmeister!
In allen nachgelagerten Fällen, wenn Abläufe, Geschehnisse, auch Unfälle aufgearbeitet werden, dann wird die Frage gestellt: Wer hat es gewusst, wer hätte es wissen müssen? Und in den allermeisten Fällen lautet die Antwort: die Hausmeisterin oder der Hausmeister!