Hausmeister und Mülltrennung – Welche Farbe hätten wir denn gerne?
Am Tag der Müllabfuhr zeigt sich, wie bunt eine Kommune ist. Blau, Schwarz, Gelb, Braun, manchmal auch Grün oder Rot – viele bunte Mülltonnenfarben versammeln sich am Straßenrand und zeigen, wo es für den Müll lang geht. Der Restmüll in die schwarze Tonne, der Bio-Müll in die braune oder grüne, Papier in die blaue Tonne. Und natürlich alles Recyclebare in die berühmte gelbe Tonne. Hausmeister kennen die Regeln genau und können ihr Wissen an Hausbewohner weiter vermitteln.
Was gehört in die gelbe Tonne?
Eigentlich ist es ganz einfach: Verpackungsmüll gehört in die gelbe Tonne. Außer Glas und Papier, da diese Materialien ihre eigenen Tonnen haben. Trotzdem gibt es auch hier natürlich Schwierigkeiten. Denn der Plastikblumentopf ist ja eigentlich keine Verpackung, trotzdem gehört er in die gelbe Tonne. Die Pizzaschachtel sieht wie Pappe aus, ist jedoch meist mit einer dünnen Kunststoffschicht bezogen – sie gehört also nicht in die blaue sondern eben auch in die gelbe Tonne.
Laut dem Naturschutzverbund Nabu müssen folgende Wertstoffe in die gelbe Tonne:
- Kunststoffverpackunbgen wie Joghurtbecher
- Styropor aus Verpackungen für Lebensmittel
- Plastiktüten
- Plastikflaschen, die man nicht zurückgeben kann
- Plastikgegenstände wie Spielzeuge oder Schüsseln
- Dosen für Getränke und Konserven
- Alle Dinge aus Metall wie Besteck, Schrauben und Töpfe
- Kartons von Getränken und Pizza
- Kaffeevakuumverpackungen
Wenn verschiedene Materialien miteinander verklebt sind, sollte man sie trennen, damit die Maschine sie später beim Sortieren auseinanderhalten kann. Auswaschen muss man übrigens nichts! Es reicht, wenn alles löffelsauber sind. Allerdings kann das Auswaschen vor allem an heißen Sommertagen vor Geruchsbelästigungen, Insekten und Maden schützen.
Die ungeliebte Biotonne
Die Biotonne wird in vielen Haushalten links liegen gelassen. Sie stinkt, sie lockt Maden an, sie ist kurz und gut unappetitlich. Dabei ist Bioabfall wichtig für die Biogasgewinnung und für die Herstellung von Kompost. Bioabfall ist in unserer Wegwerfgesellschaft ein sehr wertvoller Grundstoff. Laut Nabu liefert eine einzelne Bananenschale in einer 11-Watt-Birne 34 Minuten Licht, wenn sie in einer Biogasanlage endet. Deshalb sollte man wirklich vermeiden, den Küchenabfall über die schwarze Resttonne zu entsorgen oder ihn gar – schön verpackt – über die gelbe Wertstofftonne heimlich loszuwerden.
Die Kommunen sind seit 2015 dazu verpflichtet, allen Haushalten eine Biotonne zur Verfügung zu stellen. Sie ist perfekt für alle Garten- und Balkonabfälle und natürlich für alle Küchenabfalle. Egal, ob Apfelschalen oder Essensreste, ob Kaffeesatz, abgeschnittene Äste oder ausgekochte Suppenknochen – sie sind in der Biotonne gut aufgehoben. Die Supermärkte bieten für die Biotonnen besondere Plastiktüten an. Nabu rät davon ab. Die Verwertungsanlagen müssen diese Tüten manuell wieder entfernen. In den Verbrennungsanlagen stören sie, auf Großkompostieranlagen ist ihre Verrottungszeit zu lang. Besser sind Papiertüten oder ganz einfach Küchenpapier.
Damit die Tonne nicht so stinkt, sollte man sie nach dem Entleeren kurz mit einem Gartenschlauch ausspritzen. Es hilft auch, den Boden der Tonne mit Zeitungspapier auszulegen. Dann bleibt nichts hängen, wenn sie geleert wird.
Was darf in keine Tonne?
Einige Dinge müssen direkt an Sammelstellen oder auf dem Wertstoffhof abgegeben werden. Sie dürfen unter keinen Umständen in einer Haushaltstonne, da sie den gesamten Recyclingprozess stören können oder so wertvolle Rohstoffe enthalten, dass man sie gezielt sortieren und wiederverwerten kann. Dazu gehören
- Batterien
- Medikamente
- Elektrogeräte
- CDs und DVDs (sie bestehen zu fast 100 Prozent aus hochwertigem Polycarbonat und Silber)
- Kork (kann über eigene Sammelstellen gezielt wieder verwendet werden)
Wie sag ich es meinen Leuten?
Leider wird auch heute noch häufig nach dem Zufallsprinzip entsorgt. Dafür kann es viele Gründe geben. Die einen nehmen die Mülltrennung einfach nicht ernst, andere sind so gestresst, dass sie dafür keine Zeit haben.
Hier kann ein kleiner Kurs helfen. Der Schul-Hausmeister könnte beispielsweise einen Müllmann in die Schule einladen, der den Kindern genau erklärt, wo was warum hingehört. Auch in größeren Wohnblöcken könnte der Hausmeister einen Kurs halten und von einem Umweltvertreter der Kommune die Wichtigkeit der Mülltrennung erklären lassen. Denn fast jeder ist dazu bereit, die Mülltrennung ernster zu nehmen, wenn er genau weiß, wie die Müllentsorgung in der eigenen Kommune abläuft. Wer weiß, dass aus seinen Bananenschalen wertvolles Biogas entsteht, wird die braune Tonne in Zukunft heiß lieben. Denn sie ist ein Garant dafür, dass wir auch in Zukunft genügend Energie haben und unsere Gärten mit wertvollem Kompost pflegen können.
Genauere Informationen zu den einzelnen Tonnensystemen sowie den verschiedenen Wertstoffen finden Sie >> hier <<.