Team-Kompetenz – Wissen Sie Bescheid?
Die technische Kompetenz ist das Eine, doch im Hausmeister-Alltag sind auch kommunikative Fähigkeiten und gute Drähte zu anderen Menschen gefragt. Schließlich haben Sie täglich mit Kollegen und Bürgern zu tun. Dabei kommt es auf verschiedene Punkte an.
Folgendes ist zu beachten:
1. Team-Kompetenz
Beim Kontakt mit anderen Personen ist der Hausmeister immer auf mehreren Arbeits-, Kontakt- und Konflikt-Ebenen unterwegs. Es gibt
- Aufgaben, die er persönlich erfüllen muss
- Anleitungen und Kontrollpflichten gegenüber Dritten
- Reklamationen, Korrekturhinweise oder Bestätigungen –
Zum besseren Verständnis hier einige Beispiele aus dem Hausmeister-Alltag:
Aufgaben:
- Sichtkontrollen auf allen Zugangsbereichen vom Gehweg bis zu den Eingangstüren: Auffälligkeiten, Hindernisse, Unschönes und Störendes ist zu beseitigen beziehungsweise deren Beseitigung ist einzuleiten.
- Die Briefkästen sind zu leeren, die Post ist ins Sekretariat zu bringen.
- Die Müllgefäße sind für die Müllabfuhr bereitzustellen.
- Der Getränke-Automat ist regelmäßig nachzufüllen.
- Die pflichtgemäßen Sichtkontrollen für Gebäude-Sicherheit und -Betrieb sind vorzunehmen.
Kontrollpflichten gegenüber Dritten:
- Die Gebäudereinigung wird teilweise durch eigenes Personal und teilweise durch Fremdfirmen vorgenommen.
- Eigenes Personal ist in die Reinigungsarbeiten einzuweisen, zu korrigieren und zu motivieren.
- Die richtige Anwendung der Reinigungsmittel und -geräte ist zu überwachen.
- Gesundheits- und Unfallschutz sind zu beachten.
- Die Arbeitsnachweise sind zu bestätigen.
Die Gebäudereinigung durch Fremdfirmen erfordert vom Hausmeister keine Mitarbeit. Aber Kontrollen sind unabdingbar, damit die Reinigungen entsprechend den Ausschreibungen und Auftragsvergaben erfüllt werden. Bei Fragen ist der Hausmeister Vertreter des Gebäudeeigentümers beziehungsweise Auftraggebers. Reklamationen sind sofort vorzubringen oder schriftlich auf dem Dienstweg vorzulegen. Der Hausmeister ist mitverantwortlich, dass die Aufgaben (Lieferungen und Leistungen, Wartungs- und Pflegearbeiten und Reparaturen) rechtzeitig, im bestellten Umfang und in ordnungsgemäßer Qualität erfüllt werden.
Reklamationen:
So wie ein Busfahrer sein Fahrzeug unfallfrei von A nach B steuert, so steht Hausmeister in der Verantwortung, dass „seine“ Gebäude und Anlagen schadensfrei betrieben werden. Er ist vor Ort der legitime Vertreter des Gebäudeeigentümers, Besitzers oder Betreibers. Dafür hat er auch eine qualifizierte Einweisung erhalten. Diese Pflichteinweisung wird regelmäßig aktualisiert beziehungsweise wiederholt.
Der Hausmeister weiß, wo im Brandfall die Feuerwehr die Einsatzfahrzeuge abstellen wird, welche Wege die Rettungsfahrzeuge im Falle einer Personenrettung nehmen werden, welche Notausgänge auch im Winter gestreut und geräumt werden müssen. Zudem weiß er, wann die Batterien für die Notausgangsschilder zu erneuern sind, welche Reinigungsmittel auf dem Naturstein-Boden im Foyer nicht benutzt werden dürfen usw. Keiner kennt die Gebäudeanlagen so gut wie der Hausmeister. Dementsprechend muss er Signale durchsetzen, wenn zum Beispiel in seiner Gegenwart säurehaltige Reinigungsmittel eingesetzt werden, die bei einem Steindenkmal Schaden anrichten können, oder wenn die Rettungswege durch Leitern, Tische oder Kleiderständer verstellt werden.
Der Hausmeister hat viele unterschiedliche Kontaktebenen und benötigt für den Betriebsalltag die gesamten Stimmlagen für seine Kommandos! Manchmal muss ein deutliches Wort gesprochen werden, um Gefahrensituationen zu vermeiden.
2. Kolleginnen und Kollegen
Wer seine Arbeit gut oder sehr gut erledigen möchte, muss das Umfeld kennen lernen. Dazu zählen neben möglichst aussagekräftigen Plänen und Beschreibungen zur Anlage, zum Gebäude, zu den Geräten, neben den Werks- und Wartungsverträgen auch die Personen, die hinter diesen Verträgen stehen:
Ansprechpartner für Winterdienst, Reinigung, Jahresreinigung, Fensterreinigung, Heizung, Lüftung oder Feuerlöscher-Wartung. Der Verwaltungsangestellte, der diese Verträge abgeschlossen hat verwaltungsseitig bearbeitet, ist wichtiger Partner für den Hausmeister. Hier zeigen sich entweder Geschlossenheit beim Handeln oder auch Reibungsverluste und Zerwürfnisse. Ein guter Draht zu diesem Kollegen und die Einhaltung des Dienstweges sind der Schlüssel für ein gutes Betriebsklima!
Wer geht im Gebäude ein und aus?
Wissen Sie, wer sich in den Gebäude aufhält, für die Sie zuständig sind? Wer turnt abends – beim Reinigen – im Gebäude umher? Es versteht sich von selbst, dass der Hausmeister in der heutigen Zeit, wo Datenschutz unverzichtbar ist und hochsensible Techniken und Bedienungsvorschriften für unsere Anlagen und Gebäude-Sicherheit und den Tagesbetrieb eingesetzt werden, unbedingt wissen sollte, wer in seiner Umgebung Kollege, ein bekannter Gast oder ein Fremder ist.
Vielleicht sollten wir uns wieder mehr daran erinnern, dass zum Beispiel Reinigungs- und Servicepersonal früher immer durch sichtbar getragene Erkennungs-Ausweise die jeweilige Identität offensiv gezeigt haben. Dies erleichtert dem Hausmeister die Ansprache dieser Personen deutlich. Zudem ist es hilfreich, die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, im Bauhof oder in anderen vom Hausmeister betreuten Anlagen zu kennen. Dies kann eine wichtige Hilfs-Brücke sein, wenn Sie vor Herausforderungen stehen!