Corona oder Legionellen – Hygiene ist eine Pflichtaufgabe!
Das Thema Hygiene spielt in öffentlichen Gebäuden eine sehr wichtige Rolle, und zählt damit automatisch auch zum Aufgabengebiet des Hausmeisters.So ist es unerlässlich, dass er hier alles Organisatorische gut durchdenkt und wenn nötig engagierte Reinigungsdienste einweist.
In einem unserer Hausmeister-Seminare berichtete kürzlich ein Teilnehmer:
„Mein Vater ist mit 57 Jahren an einer Legionellen-Infektion verstorben. Er hat sich an einem Freitag auf einer Veranstaltung unter einer Wasserberieselung/Vernebelung infiziert. Eine Woche später erkrankte er an Lungenentzündung. Zwei Tage vor seinem Tod, 18 Tage nach dem Veranstaltungsbesuch, wurde die Legionellen-Infektion diagnostiziert. Als starker Raucher war er Risikobehafteter. Drei weitere Personen, die am gleichen Freitag auf der gleichen Veranstaltung waren, sind an Legionellen verstorben. Der Legionellen-Herd, die Wasserberieselung/Vernebelung wurde nach dem Tode dieser vier Personen gesucht, ausfindig gemacht und exakt lokalisiert.“
Was wollen wir damit sagen?
Sicherlich wollen wir nicht klüger sein als die Experten und die Personen die aktuell durch das Corona-Virus in vielen betroffenen Gebieten und Bereichen in der Verantwortung stehen. Diese Personen haben einen sehr schwierigen Aufgabenbereich und leisten fast überall Außergewöhnliches! Und wir alle hoffen, dass diese Personen durchhalten und nicht wegen Überlastung kapitulieren müssen. Also: Bleibt bitte gesund und haltet durch! Anderseits möchten wir deutlich machen:
Der öffentliche Raum hat Belastungsgrenzen
Wenn das Bedien- und Kontroll-Personal in öffentlichen Räumen einerseits eine Fülle von Vorschriften und Anweisungen erhält, aber andererseits zeitlich nicht in der Lage ist, diese Vorgaben pflichtgemäß zu erfüllen, dann sind dauerhaft negative Auswirkungen nicht zu vermeiden. Diese negativen Auswirkungen können zum Beispiel sein:
- mangelhafte Hygiene in Gebäuden und Anlagen
- erhöhte Schadenshäufigkeiten an Technik und Substanz
- Überlastung beim Personal
- politische Verantwortung und Schuldzuweisungen werden hinterfragt
- Haftungsrückgriffe gegenüber den Verantwortlichen
- und damit erhöhte Gesundheits- und Unfallgefahren für alle: Nutzer und Gäste, Zufalls-Besucher, Vorort-Personal und Dienstleister, Betriebs- und Geschäftsleitung.
Hygiene ist eine Pflichtaufgabe
Unverkennbar ist seit einigen Jahren, dass von Hausmeisterinnen und Hausmeistern vielerorts eine Abnahme an Hygienebewusstsein und eine Zunahme an Unsauberkeiten bemerkt und beklagt wurde. Abfallentsorgungen im öffentlichen Raum wird zunehmend zu einer Belastung. Ungezieferbefall, Mäuse und Ratten in städtischen Anlagen, auf Schulhöfen oder sogar in Schul- und anderen öffentlichen Gebäuden sind gegenwärtig immer wieder zu beklagen.
Und es wird deutlich: Während einige wenige Personen diese Verschmutzungen verursachen, wird von Hausmeisterinnen und Hausmeistern eine Beseitigung dieser Missstände erwartet! Die Toleranz hinsichtlich Strafverfolgung (zum Beispiel durch Videoaufzeichnungen) auf der einen Seite belastet das Personal, auf der anderen Seite wird in der Aufgabenerledigung keine Toleranz erkennbar.
Aber es sind nicht immer Menschen, die direkt an Verschmutzungen beteiligt sind. Immer wieder werden auch mangelhafte Ausstattungen beklagt. Mülleimer, die von Raben, Elstern, Mardern etc. geplündert werden. Oder ein verbesserungsfähiges Mülleimersystem inklusive Entleerungsintervallen. Es gibt gute Lösungen – wir wünschen den Mut, dass für Ihre Belange die beste Lösung realisiert wird. Sie haben Ihre Anlagen regelmäßig im Blick und entdecken Missstände. Sprechen Sie gegebenenfalls Ihren Vorgesetzten an. Gewinner sind letztendlich wir alle!