Dicke Luft? Nein, danke!
In Räumen, in den Menschen wohnen, schlafen, arbeiten oder sich in ihrer Freizeit treffen, braucht es Sauerstoff. Fenster auf, frische Luft rein, ist eine Lösung. Vielleicht verfügt das Gebäude aber auch über eine Lüftungsanlage. Ob mit oder ohne Anlage – die folgenden Punkte sollten Sie beim Lüften beachten.
Lüftungsanlagen regelmäßig warten
Damit die Lüftungsanlage ordnungsgemäß funktioniert, ist wie bei der Heizung eine regelmäßige Wartung notwendig. Diese Wartung sollte jährlich von Fachpersonal durchgeführt werden und Funktionskontrolle (ausreichender Luftwechsel) sowie Reinigung umfassen. In Abhängigkeit von der Verunreinigung der Luft, zum Beispiel durch Staub oder Fett, sollten die Filter durchschnittlich etwa zwei bis vier Mal im Jahr gereinigt und etwa einmal im Jahr (bei Bedarf auch häufiger) gewechselt werden. Sonst kann es nämlich auch bei Lüftungsanlagen zu Verkeimung kommen.
Mit der Lüftungsanlage lüften und nicht gegen sie
Gibt es eine ventilatorgestützte Lüftungsanlage für das Gebäude, kann auf die Fensterlüftung fast ganz verzichtet werden. Stoßlüftungen sind dann nur noch bei „Feuchtespitzen“ oder hohen Schadstoff- beziehungsweise Geruchsbelastungen erforderlich. Gibt es nur in bestimmten Räumen Lüftungsanlagen (z.B. ein dezentrales Lüftungsgerät oder ein Abluftventilator im Bad), müssen die übrigen Räume wie gewohnt über die Fenster gelüftet werden.
Lüftungsanlagen mit zusätzlichen Funktionen – wie Variation des Luftwechsels mit einem Zeitprogramm oder eine „Partyschaltung“, das heißt, eine einmalige, zeitlich begrenzte Erhöhung des Luftwechsels – können genutzt werden, um die Lüftung an eine individuelle Nutzung anzupassen.
Auf Baufeuchte durch verstärktes Lüften reagieren
Baufeuchte kann sowohl im Neubau als auch nach Sanierungen für eine gewisse Zeit auftreten. Entscheidend ist, wie viel Feuchtigkeit beispielsweise bei Putz- und Estricharbeiten in das Gebäude gelangt. Durch die Bauweise bedingt, fällt in massiv errichteten Gebäuden mehr Baufeuchte an als bei Leichtbauhäusern. Die Baufeuchte muss durch verstärktes Lüften aller Räume aus dem Gebäude entfernt werden. Man kann davon ausgehen, dass dies im Neubau (Massivbauweise) nach ein bis zwei Jahren erreicht ist. Für diesen Zeitraum muss der Betreiber mit höheren Heizkosten rechnen.
Beim Stoßlüften die Innentüren aufmachen
Der Luftwechsel wird dann wesentlich größer, vor allem dann, wenn Fenster an den gegenüberliegenden Fassaden geöffnet sind (Durchzugslüftung). Zur Entfernung der „Feuchtespitzen“ aus Bad oder Küche durch Lüften ist es jedoch sinnvoll, die Bad- beziehungsweise Küchentür zu schließen, da sich sonst Feuchtigkeit und Gerüche in der übrigen Wohnung verteilen. Nur wenn es keine Lüftungsmöglichkeit im Bad gibt (weder Fenster noch Ventilator), sollte die Tür zu anderen geheizten Zimmern geöffnet und vermehrt gelüftet werden.
Auszüge aus: ‚Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen‘ des Bundesumweltamtes