27. Mai 2019

Wenn das Wasser durch das Mauerwerk sickert

Eine defekte Wasserleitung oder ein verstopfter Kanal können dieselbe Folge haben: Hochwasser. Wenn das Wasser im Keller oder in anderen Teilen des Gebäudes steht, ist es mit auspumpen allein nicht getan.

Die Ursachenforschung ist Aufgabe des Hausmeisters, der dann die richtigen Schritte einleiten muss. In unserer Serie über Hochwasser und Überschwemmungen erfahren Sie, wie Sie im Falle welcher Ursache vorgehen sollten. Die heutige Serie dreht sich um den Fall, wenn Wasser durch das Mauerwerk sickert.

Ein Hausmeister berichtet:

‚Zuerst waren nur einzelne Tropfen, wie Schweißperlen, zu sehen. Dann gab es Spuren wie kleine verfärbte Linien. Diese haben sich nach unten verlängert und es wurden immer mehr. Schließlich stand das Wasser einen halben Zentimeter hoch im Keller.“

Im hier aufgezeigten Schadensfall wurde eine Mauersanierung erforderlich und diese hat über 100.000 Euro gekostet. Der Hausmeister hat aus diesem Fall gelernt, Veränderungen sofort nachdem man diese bemerkt hat, ernst zu nehmen und so frühzeitig wie möglich etwas dagegen zu unternehmen. Was kann getan werden, wenn „Schwitzwasser“ an den Außenwänden festgestellt wird?

  1. Sofort möglichst mit der Kamera / dem Handy ein Bild schießen und einen Bericht mit genauer Stellenerklärung machen.
  2. Die Fachaufsicht (Bauamt) informieren.
  3. Die Entwicklung beobachten.

Die Ursachen und die Stellen des Wassereintritts können sehr unterschiedlich sein. Und die Ursachen können auch einen längeren Zeitraum zurückliegen.

Hier ein paar mögliche Beispiele:

  1. Nach einem Straßenausbau hat „Hangabwasser“ einen neuen Weg gesucht und dieser führte zu besagtem Gebäude. Das Mauerwerk hat dann viel später dem Widerstand nicht mehr standgehalten, und das Wasser ist ganz allmählich ins Mauerwerk ein- beziehungsweise durchgedrungen.
  2. Ein verstopfter Regenablauf hat den angedachten Wasserabfluss behindert.
  3. In einer Drainage, die rund ums Gebäude angelegt war, sind Wurzeln eines Baumes eingewachsen. Sie haben den Wasserabfluss in der Drainage verstopft.
  4. Die Regenrinne im Dachtrauf war durch ein Vogelnest verstopft. Das Wasser ist übergelaufen, am äußeren Rand der Rinne und des Abflussrohres in Richtung Erdreich und Gebäudefundamente abgelaufen. Dort hat die Staunässe letztendlich den weiteren Weg ins Gebäude gesucht.
  5. Bei einem Anbau wurden Reinigungsabfälle von Farbe oder Gips in den Regenabfluss gespült. Diese wiederum haben den weiteren Abfluss, der entlang der Außenwand verlegt war, blockiert und einen Wasserstau verursacht.
  6. Bei einem weiteren Fall waren im Obergeschoss Küchenabfälle immer wieder in den Wasserausguss gespült worden. Dieser Ausguss wurde in der Außenwand nach unten abgeführt. Eine Verstopfung des Rohres wurde längere Zeit nicht bemerkt. Mauerschäden, die zuerst im Keller bemerkt wurden, waren die Folge. Und das schadhafte Mauerwerk konnte dann bis ins Obergeschoss zur Küche verfolgt werden. Die Nässe entlang dem Rohr hat nicht nur den Weg nach unten, sondern entlang dem Rohr auch nach oben gesucht und gefunden.

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