29. März 2017

Hausmeister – die Entwicklung des Berufs im Überblick

Der Zeitraffer in 20-Jahres-Schritten zeigt eine deutliche Veränderung des Hausmeister-Berufsbildes zum Allrounder.

Während der Hausmeister früher für wenige Aufgaben zuständig war, haben die Verantwortlichkeiten im Laufe der Jahre deutlich zugenommen.

Die Bereiche, in die Hausmeister einwirken müssen, sind inzwischen so vielfältig, dass die Arbeit ohne gezielte Unterweisung nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Da es aber keine explizite Hausmeister-Ausbildung gibt, sind Schulungen inzwischen unerlässlich.

 

Die folgende Zusammenfassung der beruflichen Zielsetzungen macht es deutlich:

1970     Hausmeister waren früher für das Auf- und Zuschließen, für Licht- und Heizungskontrolle zuständig. Die Anstellung hatte oft auch eine soziale Komponente. Die erste Erkenntnis, dass man durch Organisation, beispielsweise in der Heizungssteuerung, wirtschaftlich günstiger arbeiten kann, erhielt man mit der ersten Ölkrise.

1990     Normale Gebäude und Außenanlagen, aber auch Sportstätten wurden plötzlich als Anlagen mit umfassender Technik-Ausstattung betrachtet.
Die Gebäudewerte richteten sich zu 20 Prozent nach dem Grundstückspreis, zu 30 Prozent nach dem Rohbaupreis und zu 50 Prozent nach der technischen und Wohlfühlausstattung. Ähnlich einem Fahrzeug wurde erkannt, dass höherwertige Technik unter höherem Verschleiß leidet und wesentlich mehr technisches Wissen für das Personal erfordert. Aus diesem Grund wurden Hausmeister mehr und mehr zu Anlagentechnikern.

Mit dieser Erkenntnis wurden Immobilien weltweit schneller als bisher abgeschrieben. Die Immobilienkrise inklusive der öffentlichen Finanzkrise begann.

2010     In erster Linie werden seither alle öffentlichen Gebäude und Anlagen als Wettbewerbsanlagen angesehen. Jede öffentliche Einrichtung – ob nun Schule, Spielplatz, Marktplatz, Rathaus oder Freizeitbad – die jetzt gebaut oder saniert wird, muss unter dem Gesichtspunkt des Wettbewerbs betrachtet werden.

Die Qualität und der tägliche Betrieb entscheiden sehr oft über Wahlerfolge oder Misserfolge. Qualität hat derjenige, der im Wettbewerb besteht. Die Demokratie wird immer mehr zur Debatte von Rede und Gegenrede und damit werden auch öffentliche Einrichtungen mehr und mehr zum Objekt politischer Auseinandersetzungen.

Heutzutage sind Hausmeister Teil der kommunalen Marke „Rathaus“. Alles hat zu funktionieren, am besten mit Nullfehler-Quote. Von Vorteil sind ein positives Image und andere Vorzüge, die einen guten Eindruck machen und damit den Wert öffentlicher Einrichtungen erhöhen.

Inwieweit Hausmeister dadurch unter einen immensen beruflichen Druck geraten, steht auf einem ganz anderen Blatt.

 


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