
Energiebewusstes Wohnen – so wird es Eigentümergemeinschaften leicht gemacht
Bei der Langzeitaufgabe, bestehende Wohnanlagen auf den Stand der Technik zu bringen und zu halten, ist Freiburg ein bundesweites Vorbild.
Dazu tragen die guten Rahmenbedingungen durch Förderangebote der Stadt und des Landes sowie deren konsequente Nutzung durch die ortsansässigen Wohnungsverwaltungen bei. Die Freiburger Hausverwaltung Gisinger+Spittler Immobiliendienste ist dabei besonders erfolgreich. „Gemeinsam mit Spezialisten von Banken, Sparkassen und der öffentlichen Hand durchleuchten wir die vielfältigen Förderprogramme – um dann den Eigentümern optimale Investitionspläne bieten zu können“, sagt Melanie Siegner, Fördermittelbeauftragte des Unternehmens.
Bei der Sanierungs- und Modernisierungsquote in Baden-Württemberg liegt ein Freiburger Unternehmen weit vorne
Die Gisinger + Spittler Immobiliendienste GmbH (G+S, Hausverwaltung der Gisinger Gruppe) verbindet konsequent die Instandhaltung mit dem energetischen Sanieren. Stehen bei einem Gebäude Modernisierungsarbeiten an, prüft G+S generell, welche energetischen Verbesserungen in diesem Zuge gleich mit ausgeführt werden können. Dieser Ansatz ist besonders wirtschaftlich, denn so fallen viele Kosten nur einmal an. „Beispielsweise muss die Baustelle dann nur einmal eingerichtet werden“, erläutert Melanie Siegner. Von der energetischen Aufwertung profitieren die Eigentümer und die Bewohner. „Der Wohnstandard steigt, die Heizkosten sinken, die Werte der Eigentümer bleiben erhalten oder steigen – und die Umwelt profitiert durch den geringeren Energieverbrauch“, stellt Siegner fest. Hinzu kommen zudem regelmäßig Umbauten, die die Wohnung an die Bedürfnisse älterer Menschen anpassen. Siegner: „Hier sorgen wir auch oft dafür, dass die Eigentümer bei ihrer Investition das Programm ‚Altersgerecht Umbauen’ nutzen können“.
Wesentlich für die erfolgreiche Strategie sind die speziellen Förderprogramme in Baden-Württemberg. Die L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, bietet Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) schon seit 2012 besonders günstige Konditionen. In Kooperation mit der KfW erleichtert sie den Eigentümern, in die energetische Sanierung und so in den Substanzerhalt ihrer Immobilie zu investieren – und zugleich den Einsatz erneuerbarer Energien voranzutreiben. Melanie Siegner: „Das besondere am bundesweit beachteten baden-württembergischen Programm ist die direkte Förderung von Wohnungseigentümergemeinschaften.“ Siegner führt den Dialog mit den Kredit- und Förderinstituten und ist für die Organisation der vielfältigen Förderwege verantwortlich.
Melanie Siegner, Fördermittelbeauftragte für Wohnungseigentümergemeinschaften bei Gisinger + Spittler, nimmt einen Darlehensvertrag der L-Bank von Dennis Kastner (links) und Rüdiger Ruhnow, Bereichsleiter L-Bank, entgegen. Das Geld finanziert die Erneuerung der Heizung und die energetische Sanierung der Dächer in einer von G+S betreuten Wohnanlage – mit optimalen Konditionen für die Eigentümer: zehn Jahre Laufzeit, null Prozent Zinsen – und ein zusätzlicher Zuschuss von drei Prozent.
G+S hat nach eigenen Angaben bereits knapp elf Millionen Euro bei der Landesbank abgerufen, – überwiegend als zinslose Darlehen für WEGen für mehr als 1100 Wohneinheiten. Hinzu haben rund 700.000 Euro an Zuschüssen von der Kommune, vom Land sowie Tilgungszuschüsse der KfW die Eigentümer entlastet. „Angenehm typisch Freiburg: Die Stadt fördert Um- und Ausbauten für geringeren Energiebedarf“, berichtet Siegner. Die Stadt steht mit Rat und Tat den Hausverwaltungen bei der Antragstellung zur Seite und hat diese auch auf die besondere Struktur von Wohnungseigentümergemeinschaften gut ausgerichtet. Siegners Resümee: „Mit der Kombination der Förderprogramme von Bund, Land und der Ergänzung durch das städtische Programm ‚Energiebewusst sanieren’ haben wir in Freiburg sicherlich Bedingungen, die bundesweit kaum zu übertreffen sind.“ Es lohnt sich also, sich intensiv mit den Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen. Für die Zukunft wünscht sich Siegener eine Verstetigung der Programme für eine höhere Planungssicherheit, einfachere Förderrichtlinien und durchaus eine höhere direkte Förderung – schließlich fließt dieses Fördergeld in erster Linie in Beschäftigung für das regionale Handwerk und mittelständische Unternehmen. Berechnungen gehen davon aus, dass jeder Förder-Euro etwa siebenfach an den Staat zurückfließt. „Salti rückwärts, wie zuletzt das späte Veto des bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer beim geplanten Steuerbonus für Sanierungen sind genau das falsche Zeichen“, meint Siegner.
Kontakt zu Gisinger
GISINGER + SPITTLER Immobiliendienste GmbH
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