Hochwasser-Alarm - das Bild zeigt eine Parkbank die im Wasser steht.

26. Juni 2014

Hochwasser-Alarm – was können Sie tun?

Schon immer übte das Element Wasser eine Faszination auf den Menschen aus. Flüsse und Seen machen unseren Lebensraum attraktiv. Doch wenn der Pegel steigt, ist die Sorge groß, denn Hochwasser kann großen Schaden anrichten. Welche Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden können, lesen Sie hier.

  1. Regional gibt es Informationen über Pegelstände und Hochwasserwarnungen. Fragen Sie  nach bei Ihrem Bürgermeisteramt beziehungsweise beim Landratsamt, um die „richtige“ Notruf-Nummer im Ernstfall parat zu haben. Tragen Sie diese Telefonnummer in den Notfall-Ordner ein!
  2. Wenn Hochwasser angekündigt wird (zum Beispiel im regionalen Rundfunksender) beachten Sie weitere Warnmeldungen und Durchsagen.
  3. Notieren Sie aktuelle Entwicklungen (auch aus der Rückschau vom letzten Hochwasser) – Sie sammeln so Erfahrungen für künftige Fälle.
  4. Lassen Sie sich – am besten schon im Vorfeld – durch erfahrene Mitarbeiter oder Nachbarn beraten. Nicht jeder braucht die gleichen Fehler machen – nutzen Sie die Erfahrungen anderer!
  5. Hilfsorganisationen benötigen erfahrungsgemäß ihre Ausrüstungen an anderer Stelle. Eine persönliche Grundausstattung wie zum Beispiel Sandsäcke mit Füllmaterial, Tauchpumpe und Schlauch, Rettungswesten, Warnlampe und Notstromaggregat kann hilfreich sein.
  6. Kranke und pflegebedürftige Personen sollten Sie möglichst frühzeitig informieren, damit sich diese am besten gleich aus der Gefahrenzone bringen können.
  7. Tieferliegende Räume wie Keller, Garagen, Treppen-Eingänge im Untergeschoss frühzeitig räumen. Möglichst so, dass Gegenstände nicht erneut in die Hand genommen werden müssen, wenn das Wasser ansteigt. Gehen Sie davon aus: Die Feuerwehr kann nur in Ausnahmefällen helfen – eine solche Ausnahme besteht nicht, wenn viele Gebäude in gleicher Notlage sind.
  8. Strom in den überfluteten Räumen abschalten.
  9. Halten Sie ein funktionierendes Handy bereit, falls das Festnetz-Telefon ausfällt.
  10. Schützen Sie die Heizungsanlage. Schalten Sie Brenner, Thermen usw. rechtzeitig ab.
  11. Sichern Sie Öltanks und Anschlussleitungen.
  12. Entfernen Sie Behälter mit Altöl, Chemikalien, Farben, Wasch- und Reinigungsmittel, Abfallbehälter, Geräte mit Motor etc., diese könnten die Verschmutzungssituation und Schadensbilanz deutlich ausweiten.
  13. Bringen Sie Fahrzeuge wie Rasenmäher rechtzeitig in Sicherheit.
  14. Beachten Sie, dass bei Hochwasser extreme Druckveränderungen auf Wände, Decken oder Fenster eintreten können.
  15. Bleiben Sie ruhig und besonnen!

 

Praktische Tipps für den Einsatz von Sandsäcken

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz weist auf seiner Internetseite auf einige Tatsachen hin:

  • Prall gefüllte Sandsäcke lassen sich nicht zu einem schwer durchlässigen Fangdamm aufschichten.
  • Zu zwei Drittel gefüllte Sandsäcke sind anschmiegsam und daher leichter zu transportieren. Sie rollen nicht, liegen stabil und dichten besser ab.
  • Sandsäcke aus Jute und Gewebe sind leicht handhabbar und verzahnen sich durch die raue Oberfläche auch im durchfeuchteten Zustand gut.
  • Sandsack-Befüllmaschinen können die Befüllung deutlich beschleunigen.
  • Bedarf an Fangsäcken für einen 100 Meter langen Fangdamm: zehn Zentimeter Höhe entsprechen 300 Stück, 20 Zentimeter Höhe entsprechen 900 Stück
  • Ein Sandsack gefüllt wiegt trocken 15 Kilogramm, im nassen Zustand sind es 20 Kilogramm. Befüllzeiten: Zehn Personen befüllen 500 Sandsäcke pro Stunde, wenn diese nicht zugebunden werden müssen (Voraussetzung: Hilfsmittel zum Säcke verschließen steht zur Verfügung) beziehungsweise 200 Sandsäcke, wenn keine Hilfsmittel für das Verschließen der Sandsäcke zur Verfügung stehen. Diese Zeiten sollten unbedingt beachtet werden, schließlich steht Zeit im Ernstfall meistens nicht zur Verfügung.

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